Es endet mit einem fehlenden Rücklicht, und es beginnt damit. Das bestellte Lampenset sei leider unvollständig eingetroffen, teilen mir die netten jungen Kerle bei der Anmeldung in Münstertal mit. Ein Engpass wegen der Eurobike.
Das erscheint mir als das geringste Problem, angesichts der 6.500 Höhenmeter, die auf 255 Kilometer verteilt beim Schwarzwald Super! auf mich warten. Tags zuvor noch habe ich ein Interview mit einem der Gründer gelesen, in dem dieser Radmarathon als der härteste Deutschlands bezeichnet wird. Und das in meinem dritten Jahr auf dem Rennrad (frühkindliches Grundlagentraining mal nicht mitgezählt). Ich muss wohl bescheuert sein.
Reichlich nervös nehme ich das Jaegher auseinander, um es, von den Herren Kleinhenz und Kotzsch allmählich zur Nutzung der Deutschen Bahn bekehrt, in der Tasche zu verstauen. M., der in den eigens besorgten Styropor geduldig eine passgenaue Aussparung für den Umwerfer schnitzt, weist darauf hin, dass ich das weiße Hemd vielleicht vorher hätte ausziehen sollen. Zu spät, auch egal.
Junge Freiburger Fahrradbesessene sind es, die diesen Radmarathon zum dritten Mal auf die Beine stellen. Die Startnummer ist ein hübsches Schildchen, das an den Sattelstreben angebracht wird. Auf der Stempelkarte sind alle Berge samt Quäldich-Profil abgedruckt. Ein Heftchen beschreibt die Strecken in aller Ausführlichkeit.
Das ist alles sehr praktisch und liebevoll gemacht und geht ganz ohne Hipster-Getue. Ich bin begeistert. Schon der Newsletter hatte mich überrascht – endlich mal brauchbare Infos zu Anfahrt, Übernachtung und Co. Prompt konnte ich nicht widerstehen, ein vergünstigtes Set Supernova Airstream-Lampen zu bestellen. Alles für das Rad! Nun muss eben ein Rücklicht aus M.s Materialsammlung ran.
Um 3:30 Uhr bin ich hellwach, genug Zeit, um den vom Hotel („was, so früh müssen Sie los?“) bereit gestellten Kaffee zu trinken. Um 5:10 mache ich mich auf den Weg zum Start. Endlich unterwegs! Endlich fahren statt denken. Die kopfeigene Jukebox kramt Jennifer Beals hervor. Spätfolge von M.s Getanze kürzlich am Berg. Das kann ja ein Spaß werden heute.
Auf dem Parkplatz vor der Belchenhalle ein paar Dutzend recht trainierte Schemen. 6.500 Höhenmeter probiert wohl keiner nur aus Jux, meinte der Coach. Ein Paris-Brest-Paris-Trikot erkenne ich vor mir. Später dann Hosen mit der zunächst beruhigenden Aufschrift „Heinemann Medizintechnik“. Auf den zugehörigen Trikots prangt allerdings das Logo vom Styrkepröven.
Allseits verhaltenes Losfahren, „da kommt heute noch einiges“ vernehme ich mehrmals. Kreuzweg, Hochkopf, Schauinsland; Thurner, Brend, Kandel; Rinken, Feldberg, Hochtannhöhe, um genau zu sein.
Kurzentschlossen habe ich den Pulsmesser zuhause gelassen und lese vom Computer nur zurückgelegte Höhe und Strecke ab. Erst einmal lese ich aber gar nichts, denn es ist stockdunkel und damit ein wenig eintönig. Das scheint auch anderen so zu gehen. „Loddar, erzähl‘ emol was“, höre ich hinter mir. Loddar schweigt, ist vielleicht auch etwas angespannt.
Das richtige Tempo finden: zügig rollen und dann ein klein wenig nachlassen, bis der Atem passt. Schlängle mich im Dunkeln den ersten Berg hoch, rote Lichter vor mir, weiße im Rücken. Werde überholt. Selbst wenn ich als letzte hier entlang fahre, heute steckst du das weg, sage ich mir. Heute wird die Quittung frühestens auf der Ziellinie serviert.
Am Sirnitz die Stichstrasse hoch zur ersten Stempelbox. Hinter mir dann doch noch einige weiße Lichter. Die ersten 750 Höhenmeter sind getan, ich rausche hinab in die Morgendämmerung, etwas unsicher, ob ich alle Schilder mitbekomme. Ein paar Mitstreiter vor mir, gern fahre ich auf ihrer Linie hinterher.
Ein Abzweig, ein Sträßlein hinauf zur Unteren Stuhlsebene. Es windet sich allerliebst durch den Wald, es bietet Unterhaltung auf jedem Meter. Ich möchte geradezu weinen, weil es hier so schön ist.
Hinauf und hinab, Schönau, die erste Kontrolle, ich bringe noch nicht viel hinunter. Echtes Essen gibt es. Essen wie in geschmierte Brote, geschnittenes Obst, Müsli, Kaffee, Tee. Keine Riegel und kein Isozeug. Das hier ist etwas Besonderes.
Tiergrüble und Weißenbachsattel, wieder durch den Wald, grünes Laubbaum-Licht, kein Verkehr. Anstrengend ist es. Ich habe mir diesen Tag vor allem als viele Stunden Schmerz vorgestellt. Wenig Gespräche, es ist ja noch nicht einmal 8 Uhr. „Nach der nächsten Kurve habt ihrs geschafft!“, steht einer am Wegesrand. Wieder ein Stempel, schon wieder geht es hinab, der Schmerz gleich vergessen, noch ist es so.
Der Schauinsland gibt in der Auffahrt nicht viel her. Eine breite Straße, es wird ein wenig mühsam (schon am dritten Berg?). Ein Anfahrer müsste her. M. wäre perfekt, mit frischen Beinen und Contador-Getänzel. Oder einer, der was erzählt. Meine Bekanntschaft vom Grimsel im letzten Jahr, bis heute eine der nettesten Unterhaltungen bei solchen Events. Dani, wo bisch?
Ich trete und trete. Zwei Jungs in Rapha-Kluft ziehen vorbei, „Beautiful bike!“ ruft uns einer zu. Eins zu Null für den Schauinsland. Der oben am Grat dann groß auffährt. Blick nach links in die Rheinebene bis hinüber in die Vogesen, den siamesischen Gebirgs-Zwilling aus Vorzeiten. Ein ordentlicher Wind geht hier.
Kurz vor der Verpflegung zwei winkende Gestalten am Straßenrand. Die Eltern haben mich netterweise ins Münstertal begleitet und noch vor dem Hotelbuffet-Frühstück einen guten Platz an der Strecke aufgesucht. Der Coach macht Fotos, hält die Radflasche, damit ich mit beiden Händen Essen in den Mund schaufeln kann. Richtig Magenknurren inzwischen. Drei Berge im Kasten!
In der Abfahrt ist mir trotz Regenjacke kalt. Hätte ich doch nur das Merino-Hemd genommen. Zu spät, nun muss es so gehen.
Oberried, Kirchzarten. Ein paar Pfeile hätten im letzten Jahr gefehlt, habe ich gelesen. Bisher ist überall gut ausgeschildert. Einzig hier misstraue ich der Einfahrt in eine Art Fußgängerzone, finde einen anderen Pfeil weiter die Straße runter. Und bin plötzlich wieder in Oberried, wo ich doch gerade schon war?
Ein kleiner Umweg, das freundliche Zeitlimit gibt es her. Um 12:45 Uhr muss die Auffahrt zum Brend erreicht sein, das hatte mir etwas Sorgen bereitet. Wie schnell kann ich dort sein? Ich erreiche sie eine reichliche Stunde früher.
Vorher noch über den Thurner, nicht ganz ohne, aber nur 500 Höhenmeter. Wieder eins dieser schönen Sträßchen.
Aufwärts tanzen, immer schön weiter tanzen. The night we met I knew I needed you so… The Ronettes, oh nein, das auch noch. Erinnert mich, wie ich letzten Winter bei der Ärztin saß. Die wollte mir das Rennradfahren verbieten, es könne die Ursache für meine andauernden Kopfschmerzen sein. Ich wollte aufspringen und sagen, „aber ich lasse mir nichts verbieten! Mein Verago gehört zu mir!“ Naja, ich habe das nicht getan. Stattdessen ging ich heim und fuhr die Festive 500 um zu zeigen, dass das nicht sein konnte. Geh und spiel‘ mit deinen Puppen, Baby!
Oben: Aussicht, Buletten, Kartoffelsuppe, mir ist eher nach süß, ich bringe nichts gut runter. Trinke Apfel-Mango-Saft bis der mir zu den Ohren rausläuft und greife zurück auf die allgegenwärtigen Bananen.
Der Brend noch, und dann der härteste Brocken auf dieser Strecke. Vor lauter Kandel-Ehrfurcht nehme ich den Brend mit seinen 580 Höhenmetern nicht so ernst, und der rächt sich auch gleich. Wird schon flach, hat schon Blick, und zieht dann noch an und wartet mit fiesen Rampen auf. Was ein Giftzwerg!
Oben ist mir fast übel, ich setze mich ins Gras. Ich muss mehr essen, ich kann nicht. Der Schnitt passt noch. 15 Stunden hatte ich mir so gedacht, 17 km/h wären das, Pausen inklusive. Ich bin schneller, auch auf den Gipfeln. Kommt aber vielleicht vom ausgelassenen Abfahren. Beim Rumtippen auf dem Computer sehe ich, dass da 80 km/h als Maximal-Geschwindigkeit steht. Huch!
Abwärts zischt es auch gleich wieder. Ein Mitstreiter und ich grinsen uns an, als wir mit gehörig Schwung durch eine Mulde brettern. Abfahrts-Junkie!
Ich wappne mich für den Kandel, zehn Kilometer, nie unter acht Prozent. Die ersten vier sind besonders hart, habe ich mir notiert. Ich sehe die Rampen. Ich schaue nicht weit nach vorn. Ich denke immer nur an die nächste Umdrehung. Beppo Straßenfeger auf dem Rad.
Den ersten Kilometer geschafft. Man muss den Schmerz genießen. Heute abend spricht der Coach wieder den schlimmen Satz. „Jetzt ist die Saison zu Ende.“ Wer mag das hören?
Eine Handvoll Schwürgis habe ich mir unten verpasst. Jeff Buckley und Demut. Es passt. Kilometer zwei, drei, vier.
PBP holt mich mal wieder ein. „Gehsch du a Gold?“ fragt er. Ich habe Mühe, es zu entziffern. Ich will ihn vielleicht nach PBP fragen, ob er im letzten Jahr dabei war und wie. Loddar, erzähl‘ emol was! Bis ich die Worte finde, ist er schon weiter.
Das Knie fängt an zu ziepen, an der Seite. Ein bißchen mehr mit dem anderen arbeiten. Das wird doch halten?
Vor mir, wie eine Fata Morgana, taucht ein Mann auf, der mit – kann das sein? – mit einem Anhänger unterwegs ist. In dieser Steigung?? Er spricht mit dem Kind im Hänger, stelle ich im Näherkommen fest. Ich spreche ihm meine Hochachtung aus. Es macht Mut.
Danach niemand mehr. Die Platte ist abgelaufen, die Jukebox schweigt. Stille. Endlose Meter.
Ich denke an die Menschen, die für mich die wahren Helden der Landstraße sind. Die Leipzig-Berlin-Leipzig mitfahren und davon so nebensächlich erzählen, als hätten sie einfach mal besonders schön den Rasen gemäht. Oder über Nacht von Würzburg nach Berlin rollen. Oder fast am Stück einmal rund um die Niederlande, nach Skagen, um den See und sonstwohin. Kilometer im drei- und vierstelligen Bereich.
Die nicht gesponsort werden, keinen Applaus bekommen, die wir nicht über den Spot Tracker verfolgen. Und die jetzt irgendwie alle da sind, weil ich glaube, dass sie es nachempfinden könnten. Hier in der Stille.
Eine Rampe, dahinter der bleiche Himmel. Es muss die letzte sein. Sie ist es. Sechs Berge geschafft! Hammer!
Ein kleines Zelt, Nutella-Brote, noch eins, und noch eins. Es fängt an zu tröpfeln. Noch ist es wenig. Noch könnte es sich auch wieder beruhigen.
Abfahrt, yeah!! 750 Höhenmeter runter, teilweise in engen Kurven, später über die breite Straße mit ordentlich Melodie. In Kirchzarten ziehe ich die Regenjacke aus und die Überschuhe an. Hochzu wird mir schon warm genug, und nass werde ich so oder so.
Am Fuß vom Rinken geht der Regen dann richtig los. Unter dem Vordach eines Bauernhauses schaue ich noch einmal aufs Profil. Neben mir strömt es herab.
Steil ist es, auf dieser wundervollen, für Autos gesperrten Straße durch den Wald. Sieben Kilometer, weist ein Wegweiser an. Viel unter 10 Prozent kann das auch hier nicht sein, nach dem, was ich an Höhe machen muss.
Ziehen und schieben, wenn einfaches Treten nicht mehr so recht geht. Die Meter schleichen dahin. Die Euphorie über das Geschaffte hilft, aber viel Kraft ist nicht mehr in den Beinen.
Das Wasser strömt und strömt. Wie würde der Coach sagen: Was abregnet, ist wenigstens unten. Bergauf spritzt du dir immerhin nicht den Rücken voll. Die altgedienten Weisheiten.
Schnell habe ich keinen einzigen trockenen Flecken mehr am Leib. Noch ist mir warm. Noch sind auf dem Weg immer wieder helle Pfützen. Auf Sizilien habe ich herausgefunden, siehst du die, dann hört es gleich auf. Hier gilt das scheinbar nicht.
Ein bißchen was halten die Bäume ab. Hin und wieder ein Wegweiser mit den Restkilometern. Ich nehme es jetzt sehr genau damit. Noch 3,5 Kilometer, noch 3. Allein mit mir, PBP zwei Kurven drüber.
Oben, was hat einer über oben gesagt? Als ich da bin, weiß ich es wieder. Der letzte Kilometer ist ein Schotterweg, jetzt matschig.
Dann fahre ich raus aus dem Wald, und das müssen jetzt bald 5.500 Höhenmeter sein. Quasi einen Ötzi geschafft!
Die Regenjacke drüber und in die Abfahrt, vor der ich fast Angst habe. In Sekundenschnelle wird mir kalt, es schüttet unerbittlich. Die Füße klatschnass, die Hände haben Schwierigkeiten zu greifen. Neun Kilometer bis zur nächsten Verpflegung, 200 Höhenmeter abwärts. Ein paar davon reichen, um mich fertig zu machen. Bitte keinen Platten jetzt!
Der Radcomputer ist pünktlich oben auf dem Rinken komplett ausgefallen, kein Plan wie lange es noch geht. Ich beschimpfe den Regen, der könnte ja jetzt einfach mal wieder aufhören. Hilft natürlich auch nichts, hilft ja alles nichts, was ein Mist.
Ein Gegenanstieg, wie ich mich darüber freue. Mich warm strampeln.
Hinter einer Biegung treibt ein Bauer seine Kühe über die Straße. „Isch des e Radrennen?“ Ich überlege, ob er einen warmen Kachelofen in seiner Hütte hat. Vielleicht kann ich einfach bleiben, das Vesper richten, den Boden fegen, neue Vorhänge nähen und raus in den Regen starren, der vielleicht im Frühjahr wieder aufhört.
Währenddessen schiebt er gutmütig die Kühe zur Seite. „Ned dass des de erschte Platz koschtet!“ Nun. Wohl kaum.
Kurz darauf endlich der Ospelehof. Eine offene Scheuer. Drinnen zwei Dutzend nasse, ausgelaugte Radler, in Decken, Jacken, Tüten, Schlafsäcken. Man reicht Kaffee und Brühe, ich möchte jemanden umarmen.
Wann der Besenwagen kommt, will einer wissen. Es gibt keinen Besenwagen. Taxen fahren auch nicht hier rauf, und wenn doch, nehmen sie keine Räder mit.
Unendlich dankbar bin ich für die ausführliche Marschtabelle auf der Stempelkarte, die mir anzeigt, dass ich nur hundert Höhenmeter abfahren muss, haben Kälte und Regen all das Wissen über die Strecke doch längst aus meinem Kopf gespült. Danach hoch zum Feldberg, wo ich mich mit den Eltern verabrede. Hoch ist gut, denn da wird mir wenigstens etwas warm.
Jemand reicht mir eine Mülltüte, ich ziehe sie unter die Regenjacke. Sie hält mir den Wind vom Leib und etwas Wärme drinnen. So geht es für den Moment.
Der Regen scheint nachzulassen, als ich weiter fahre, schon träume ich von den Sachen, die ich am Auto wechseln könnte. Das langärmlige Unterhemd. Andere Socken, darüber die Butterbrottüten. Doch durchkommen!
Dann pladdert es erneut herunter, ein dichter Vorhang aus Wasser, so stark, dass nicht einmal Schmutz am Jaegher hängenbleibt, wie sich am nächsten Tag herausstellen wird.
Autos rauschen vorbei, wirbeln Nässewolken auf, die selbst deren helle Rücklichter fast unkenntlich machen. Ich frage mich, wie gut man meines sieht, das ich oben am Kragen befestigt habe, alles andere bedeckt die Mülltüte, meine neue Liebe. Der Feldberg ist nicht steil, es geht trotzdem langsam, jetzt nach bald 6.000 Höhenmetern. Ist egal, solange es überhaupt geht.
Und dann kommt doch noch der unsägliche Peter Maffay. Über sieben Berge musst‘ ich gehen, schmettere ich lauthals gegen Regen und Kälte an. Ein Song, den ich, ich schwöre es, wirklich noch nie im Leben im Kopf hatte. Was ein Kruscht. Thank you for the music.
Ein einsamer Parkplatz kommt in Sicht. Ein einsamer Wagen, schripp-schrapp die Scheibenwischer. Die Eltern werden später berichten, sie sahen eine ebenso einsame Gestalt in Mülltüte und strömendem Regen den Berg hinauf schleichen.
Am Auto ist mir sofort wieder kalt. Dazu noch hat das Rücklicht im Regen ebenfalls den Dienst quittiert. Und das gibt schließlich den Ausschlag, das ich es hier und jetzt beende, Mülltüte hin oder her. Acht von neun Bergen gefahren, der letzte würde irgendwie gehen. Aber die insgesamt 1.500 Meter Abfahrt, die nicht mehr.
Auf der Autofahrt zurück dann ist mir verdrießlich zumute. So gern würde ich erzählen, ich sei Deutschlands härtesten Radmarathon gefahren.
Die großen Sportlerherzen in meiner Umgebung sagen, es sei aber doch schade, nur das fehlende Ende zu sehen. Schließlich hatte ich bis zuletzt einen großartigen Tag. Das stimmt. Und ja. Es gibt wohl schlimmere Gegenden für unerledigtes Geschäft als den Südschwarzwald.
Strecke: Etwa 216 Km (von 255 möglichen), samt den Umwegen
Höhenmeter: Irgendwas um die 5.800, 5.900 (von 6.500 möglichen)
Unterwegs: 13:15 h
Alles andere: im Regen verloren gegangen
Danke an:
– die Organisatoren für diese absolut gelungene Veranstaltung auf den schönsten Sträßchen, die ich mir nur wünschen könnte. Den Beinamen „Super!“ für Euren Radmarathon verdient Ihr euch redlich. Samt Ausrufezeichen.
– die Eltern für die liebe Unterstützung und den Fahrdienst.
– die wahren Helden der Landstraße; fürs Fahren und Teilen.
08/09/2016 at 23:19
Hach schön 🙂 Die Veranstaltung muss ich mir mal merken bzw. sie ist schon abgespeichert!
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08/09/2016 at 23:41
Na dann – sehen wir uns vielleicht! Bin ja zwiespältig, wie sehr ich es weiter empfehlen möchte – war so schön kuschelig mit nicht so vielen Teilnehmern – „Anwesende“ natürlich ausgenommen 😉
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09/09/2016 at 0:13
Ich find, Du musst Dich nicht grämen. Du bist über 200 km gefahren, hast mindestens 5.800 Höhenmeter gemeistert und das bei miesesten Bedingungen. Alle Achtung und allergrößten Respekt. Soviel Höhenmeter bin ich noch nicht an einem Stück gefahren. Für mich eine ganz große Leistung. Das muss man erst einmal bringen.
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09/09/2016 at 8:09
Danke, Joas! Bin auch noch nie so viele Hm am Stück gefahren 🙂 Und froh, dass es ging. Es fehlten halt die letzten Meter und dieses berauschende Gefühl, wenn man alle Berge geschafft hat und nur noch heim rollt… Aber ich hatte bisher viel Glück, bin meist gut durchgekommen, von Pannen etc. verschont. Dafür bin ich dankbar, und irgendwann musste es wohl mal anders laufen.
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09/09/2016 at 8:45
Bravissima!!!! und schöner Bericht!! Würd ich auch gerne mal machen … lg
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09/09/2016 at 14:06
Danke, Gabi. Solltest Du! Der gehört eigentlich auf jede appetitlich angerichtete Radler-Speisekarte 😉
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09/09/2016 at 9:15
Wie immer ganz toll geschrieben und meine Hochachtung für die Leistung. Ich bin 2015 die „Silber-Strecke“ gefahren, gottseidank bei gutem Wetter. Die Veranstaltung ist absolut zu empfehlen und überhaupt ist der Schwarzwald immer für ein Tour gut. Viel Spaß weiterhin und viele Grüße !
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09/09/2016 at 17:44
Vielen lieben Dank für den netten Kommentar! Silber wäre in diesem Jahr wohl auch schlauer gewesen. Aber bei der weiten Anreise wollte ich eben alles mitnehmen. Nun, der Schwarzwald wird hoffentlich noch ein paar Jahre zur Verfügung sein. Allzeit gute Fahrt wünsche ich Dir!
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09/09/2016 at 14:03
….daaaaaancin‘ with tears in my eyes…. geht mir da immer Contador-mässig durch den Kopf 🙂
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09/09/2016 at 17:58
„Over and over…“ Ultravox! Das kennen die jungen Leute doch gar nicht mehr. Contador eingeschlossen 🙂 Da habe ich sofort Kim Wilde im Ohr, Cambodia kam bei mir gleich danach auf einer Kassette. Aufgenommen von SWR3. Passt damit auch wieder zum Beitrag 🙂
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09/09/2016 at 18:07
Neid – auf die Strecke, die Landschaft, auf Deine Leistung: ab 3.000 Hm glüht meine linke Fußsohle regelmäßig durch …
Und danke, dass Du das Wort „Kassette“ mal wieder gebraucht hast, ohne Dich auf Ritzel und Zähne zu beziehen 😀
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09/09/2016 at 18:14
Ha, stimmt! Und es ist mir nicht mal aufgefallen! Vielleicht sind bei mir ein paar Fahrrad-Hirnwindungen durchgeglüht nach 3.000 Hm 😉 Danke fürs Lesen! Und fürs Spannbetttuch im Übrigen auch. Sehr schönes Bild!
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09/09/2016 at 18:34
Schöner Bericht – Danke dafür. Kim Wilde mäßige Songs können auch jüngere Menschen ganz gut. Und so wird aus Kids in America dann Living in America.
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10/09/2016 at 0:54
Schön zusammen gebracht vom Meister der Assoziationen! Wobei ich finde, olle Kim schaut gelangweilter in die Gegend, hatte aber das bessere Haarspray. Ob „die Jugend von heute“ in 20 Jahren dann sowas unwillentlich hört? Ich denke immer, wir hatten die krasseren Ohrwürmer…
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09/09/2016 at 20:34
Takeshi!
Die klammen Hände mit denen man nicht mehr schalten, geschweige denn bremsen kann.
Das Geschüttele und Gezucke von der Kälte.
Die mächtigen Halluzinationen von trockener und warmer Kleidung.
Aber auch das Brennen im Hang.
Und das Glühen in der Abfahrt.
Die gurgelnde Freude, daß das gerade einfach so verdammt geil ist, was man macht.
Die immer gleichen Tricks, damit die langen Strecken doch in Kopf passen.
Das ständige Jonglieren mit der Hangneigung, der Kraft in den Beinen und den beats-per-minute (ach, dieses Mal ja nicht!).
Wird das nicht irgendwann mal langweilig, das immer und immer wieder aufzuschreiben?
Nein.
Nicht so lange es immer und immer und immer wieder gelesen und dabei miterlebt wird.
Du bist mal GAR NICHT verloren gegangen!
Dicker Gruß von Jörn
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10/09/2016 at 1:29
Lieber Jörn, die großen Sportlerherzen in meiner Umgebung: manche dazu noch mit Leidenschaft. Danke Dir für den Halt!
(Wird sich jemals das Geheimnis lüften, wie man von Blogspot aus auf WordPress „liked“, oder gar umgekehrt? Vermutlich löst das die große Verschwörung um die Entstehung der Schwürgis ab… 🙂 )
P.S. Die Abfahrten hätten Dir garantiert gefallen!
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10/09/2016 at 11:47
Hallo Eva, mit Deinem Bericht ziehst Du mich richtig hinein in diese Stimmung. Die Quälerei kann ich gut nachvollziehen, besonders, wenn es nass und kalt wird. Der Schwarzwald mit seinen Höhen und Tälern ist doch immer noch am schönsten, wenn die Sonne scheint. 216 Kilometer: Chapeau! Und für das nächste Mal: Eine absolut zuverlässige Ausrüstung ist für Körper und Seele äußerst hilfreich. Und dann fährst Du im nächsten Jahr http://www.ara-breisgau.de/superrandonnee/strecke/ „Belchen satt 616 km und 12000 hm. “ if you can´t go on, just keep on going“ nach dem alten Randonneur Claus Czycholl.
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10/09/2016 at 22:10
Lieber Dietmar, recht hast Du. Zuviel über die Beine nachgedacht, zu wenig über den Rest. Vor allem nasskalte Hände und Füße zermürben mich. Ich habe noch keine richtige Idee für die Berge, weil mir bergauf schnell warm ist, da muss ich das Zeug ausziehen können. Vielleicht doch eine kleine Tasche mit Handschuhen & Co., die Trikottaschen waren schon voll. Und die Superrandonnée – also vielleicht fahre ich dann doch erst mal nächstes Jahr ein wenig hinter Deinem Troytec her!
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10/09/2016 at 20:33
super radmarathon – super bericht,
…der mich das Ganze nochmal ohne beinschmerz revue passieren lässt.
wenn euer coach der mensch mit dem weißen bulli war so hat er mir immer wieder kraft gegeben indem er bei jeglicher begegnung motivierende worte fand und auch mal applaudierte
überhaupt eine tolle atmosphäre im rennen und an den stationen die ja auch in deinem bericht erwähnung findet
tolle verpflegung mit allem zipp und zapp
nächstes jahr schaffst DU’s
viel widriger können die wetterbedingungen ja nicht sein
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10/09/2016 at 22:21
Hallo Margin, der Mann mit dem weißen Bulli war nicht der Coach, aber ich fand den auch sehr ermutigend! Irgendwie stand der ja an jeder Ecke. Auch untereinander war es eher ein gemeinsames Schuften als eine Rangelei ums Bessersein. Äußerst angenehm!
Ich habe Deinen Kommentar auf der Website gesehen, fand ich auch so.
Gruß und vielleicht bis nächstes Jahr!
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12/09/2016 at 20:33
ist auf jeden fall mal ganz fett angemarkert für 2017 – und wer weiss vielleicht noch mit einigen GefährtInnen aus lippe im schlepptau, die meinen penetranten lobgesängen und fortwährendem schwärmen erliegen und in den schwarzwald folgen
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12/09/2016 at 10:30
Ach herrlich deine Zeilen. Grandioser Sport! Ich hatte ja auch mit dem Schwartzwald geliebäugelt. Hab an dem Wochenende dann aber doch die lange Anreise gescheut und war Türmekegeln.
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12/09/2016 at 18:49
Lieben Dank! Türmekegeln ist ja auch eine ehrenwerte Angelegenheit. Freue mich meinerseits schon auf den Bericht dazu!
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12/09/2016 at 19:49
Bericht findest du auf der ESK Seite. http://eisenschweinkader.org/archives/2016/09/12/tuermekegeln-oder-die-kunst-des-weglassens/
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13/09/2016 at 6:44
Hallo Eva, ich bin doch hier 😉
Jedenfalls immer nur ein paar Zeilen weg.
Dein Bericht ist extrem gut verfasst und man fühlt und leidet mit. Allerdings kann ich die Strapazen und die Leistung nur erahnen, ich habe mich noch nie an so was rangewagt…
Dieses Jahr ist bei mir ja Schonzeit angesagt. Ich war nur wenig in der Höhe, obwohl ja genügend Höhenmeter bei mir in der Umgebung rumliegen.
Mal schauen, was das nächste Jahr bringt und wenn wir das schlau anstellen, können wir unsere Kalender ja so abgleichen, dass wir mal wieder etwas plaudern können auf einem (für mich bitte nicht zu steilen) Anstieg.
Liebe Grüsse aus dem Süden,
Dani
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13/09/2016 at 18:22
Hallo Dani, gut zu wissen 🙂
Ganz so hart wie Eure Alpenpässe sind die Berge im Schwarzwald doch nicht. Zwar steil, aber nach 500, 600 Höhenmetern war es meist auch wieder vorbei. Man kommt gut in den Takt, kann aber auch „rechtzeitig“ wieder ausruhen.
Ja lass gern schauen ob etwas passt! Ich plane wohl im Winter, werde mich melden. Die Schweiz verlockt ja immer 🙂
Lieben Gruß zurück!
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20/02/2017 at 19:34
Liebe Takeshi,
eben habe ich mit Tränen in den Augen Deinen Bericht über Schwarzwald-super! Gold fertig gelesen. Endlich mal ein sehr gut geschriebener Bericht, der sich spannend liest und viel Gefühl auslöst. Auf Deiner Homepage habe ich festgestellt, dass in Dir eine super Schriftstellerin steckt. Deine Berichte würden die Qualität jeder Radzeitung deutlich erhöhen. Weiter so! (Oder bist Du gar eine anonyme Schriftstellerin/Journalistin?)
Ach so, und nicht zu vergessen, die sportliche Leistung ist natürlich sagenhaft. Ich versuche gerade mich gedanklich wenigstens an Silber heranzutasten. Das wäre für mich schon das Größte. Du hast mir Mut gemacht, endlich mal über mich hinauszuwachsen und etwas zu riskieren.
Herzliche Grüße von einem sehnsüchtigen Radler.
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20/02/2017 at 22:42
Lieber Christian Holzapfel,
da steige ich von der öden Rolle und finde so einen netten Kommentar vor. Vielen lieben Dank! Wenn das immer so wäre, würde ich mich ja noch viel lieber durch die Intervalle quälen…
Und für den Schwarzwald super!, in welcher Variante auch immer, möchte ich sagen, nur Mut! Was kann auch schon passieren – abkürzen, aufhören, langsamer machen kann man immer. Aber das Gefühl, etwas zu schaffen, von dem ich vorher nicht dachte, dass ich es kann, das finde ich kaum zu übertreffen. Gute Fahrt wünsche ich Dir, im Schwarzwald und auf den Weg dahin! Lass‘ doch mal hören wie es läuft.
Grüße (von der Nicht-Autorin)
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01/09/2017 at 13:52
Piep! Ist dieses Jahr jemand von den Lesern und Schreibern vor Ort? Ich setze mich heute in den Flixbus!
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01/09/2017 at 14:00
Oh, ich leider nicht. Und ist nett, dass Du dieser Seite so eine Besucherfrequenz zutraust, aber die Frage passt vielleicht besser ins Rennrad-Forum?
Gute Fahrt wünsche ich Dir!! Auch im Flixbus, da braucht es vielleicht die guten Wünsche erst recht …
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01/09/2017 at 14:04
Mir ging es speziell um Dich und die Leser welche hier so unterwegs sind! 😉 Danke für dein Mitgefühl für die Anfahrt im Flixbus. Bis Prag und Wien ging es ganz gut. Man hat ja Sitzfleisch.
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