Ich bräuchte einmal Euren Rat in der Sache mit dem Licht. Die habe ich bisher etwas schleifen lassen. Auf meiner samstäglichen Frührunde im Winter reichte mir eine Lezyne vorn und eine Azonic hinten, beide mit Gummizug am Rad zu befestigen und leicht zwischen Alltags- und Rennrädern austauschbar.

Alternativ lieh ich mir eins von M.s Klipplichter-Sets (Blackburn Flea und Lezyne) – klein, leicht, hell, so dass man in der Dämmerung gesehen wird.

In der letzten Zeit kamen einige Ausflüge hinzu, für die ich eine Beleuchtung brauchte, die nicht nur mich für andere sichtbar macht, sondern tatsächlich den Weg erleuchtet, den ich zu befahren habe. Für den Nabendynamo war ich noch nicht bereit, ich wollte ein Licht, dass ich schnell zwischen dem Verago und dem Jaegher hin und her tauschen kann.

Mein Spaß daran, mich mit Material auseinanderzusetzen, hält sich eher in Grenzen. So las ich nur einige Bewertungen im Netz und bestellte kurzerhand eine B + M Ixon IQ Frontlampe, die allerseits als gut und sehr hell beurteilt wurde (49,95 Euro).

Als ich das Paket öffnete, gefiel sie mir nicht. Ich fand die Lampe schwer und klobig und die Oberfläche unschön. Das sollte vermutlich egal sein, wenn sie ihren Zweck erfüllt. Ich sah sie aber einfach nicht am Jaegher.

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B + M Ixon IQ

Ungefähr zur gleichen Zeit gab es vom Veranstalter des Schwarzwald Super! Radmarathons das Angebot, ein Vorder- und Rücklicht der Supernova Airstream 2 mit 20% Rabatt zu erwerben, was immer noch 190 Euro sind.

Die Airstream fand ich optisch sehr schick und genau passend für das Jaegher (und ja, ich hatte ein schlechtes Gewissen, aber auch zahlreiche Ausreden für diese absolut notwendige Anschaffung).

Inzwischen kann ich berichten, dass mir die Lampe auch von der Funktion her sehr gute Dienste leistet. Bei meiner ersten längeren Fahrt damit war ich fast vier Stunden im Dunkeln unterwegs, größtenteils auf wenig befahrenen Landstraßen (keine Straßenlaternen, kein Mondlicht, aber etwa alle fünf Minuten ein Auto, das die Straße erhellte), die restliche Zeit in der Stadt, wo es leicht nieselte.

Die Airstream hat vier verschiedene Helligkeitsstufen. Die dritthellste reicht noch aus, um den Weg fürs Fahren bei bis zu 30 km/h so zu beleuchten (schneller war ich nicht, dafür kannte ich die Straßen). Bei vollem Akku und mit angeschlossenem Rücklicht hat man auf dieser Stufe für etwa 6,5 Stunden Licht, wie ein Vorabtest zuhause ergab (laut Hersteller 7 Stunden ohne Rücklicht).

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Supernova Airstream 2 (Bild von supernova-lights.com)

Die Autofahrer schienen mich gut zu sehen, die meisten haben ihr Fernlicht schon in weiter Entfernung ausgeschaltet. Krude Überholvorgänge auf meiner Höhe, wie ich das von tagsüber kenne, gab es nicht.

Praktisch finde ich den bewegbaren Arm, mit dem die Lampe auch beim Fahren auf nah oder fern ausgerichtet werden kann. (Ehrlich gesagt hat es mich ein wenig gereizt, bei aufblendenen Autos auf hell zu schalten und das Licht hoch zu drehen. Ich habe mich aber zusammen gerissen!)

Das Vorderlicht lässt sich denkbar einfach befestigen. Gummi um die Halterung, fertig. Das Rücklicht ließ sich etwas komplizierter an. Es holt sich Strom aus dem Akku der Vorderlampe, also ist da ein Kabel, das am Oberrohr entlang nach hinten geführt werden muss. Die Halterung des Rücklichts eignet sich eher für etwas breitere Rohre – wie die Sattelstütze. Da ist ausgerechnet auf den Fahrten, für die ich das Licht brauche, der Saddle Pack befestigt. Also sitzt die Lampe nun seitlich an einer Sattelstrebe, und es passt gerade so, dass ich beim Kurbeln nicht dran stoße.

Das Kabel habe ich mit Kabelbindern fixiert. Optisch nicht ganz der Knaller, und nicht schnell auf das andere Rad umzumontieren. Der Vorteil: So schnell macht das keiner ab, wenn das Rad unterwegs mal kurz irgendwo steht. Beim Vorderlicht bin ich mir da nicht so sicher.

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Die Lampe hat einen USB-Anschluß, ein kompletter Ladevorgang dauert laut Hersteller sechs Stunden, der Akku hat 2.500 mAh Kapazität. Die Vorderlampe wiegt 165 Gramm, mit dem Rücklicht kommen 18 Gramm für die Sattelstützen- oder 12 Gramm für die Gepäckträgerversion dazu; ich glaube allerdings, diese Angaben umfassen nicht das Kabel.

Der Gummiring zum Befestigen eignet sich laut Hersteller für Lenker und Vorbauten von 25.4 bis 31.8mm. Vorder- und Rücklicht sind StVO-zugelassen. Weiteren technischen Schnulli gibt es hier.

Und was will ich jetzt von Euch?

Ich suche nach weiterer Inspiration, denn es könnte der Moment kommen, wo mir die 6,5 Stunden Strom für die Dunkelheit nicht mehr reichen. Laden während der Fahrt kann man die Airstream nur, indem man das Rücklicht kappt, dessen Kabel benutzt den Ladeanschluß. (Das Ladekabel ist ungefähr 30 cm lang, sprich, man braucht für die Powerbank ein Täschchen, das sich in Lenkernähe aufhält. Nächste Anschaffung gerechtfertigt!)

  • Wie haltet Ihr es mit den Lampen? Welche nutzt Ihr? Markenfetisch oder Lux- und Lumen-abhängig?
  • Fest am Rad montiert, oder tauscht Ihr Lampen zwischen Euren Rädern?
  • Und was ist mit Euch Herrschaften, die gern mal die Nacht durchfahren – das heißt dann ja wohl Nabendynamo, oder?

Über ein paar Hinweise und Meinungen würde ich mich freuen!

Das Beitragsbild hat gnädigerweise M. spendiert. War ja auch St. Martin.