Das Jahr ist bald zur Hälfte vorbei. Zeit also für einige Pläne. Jemand eine Langstrecke in Berlin oder Umkreis im Kopf, die ich nicht verpassen sollte? Immer her damit! Mir bleibt das ja schleierhaft, wie Ihr alle schon im tiefsten Winter wisst, was Ihr neun Monate später fahren wollt.
Eigentlich war das letzte Jahr auf dem Rad so gut, dass ich mir getrost nochmal genau das Gleiche vornehmen könnte. Aber irgendwie denke ich immer, eine Wiederholung kann ja nur abfallen, vor allem, wenn es beim ersten Mal richtig toll war.
Für den Candy B. Graveller hat sich ein charmanter Ausweg gefunden. Harald hat am Tag des Starts einen anderen Termin und fährt erst 24 (28!) Stunden später los, und Joas und ich hatten sehr schnell den Gedanken, uns anzuschließen. Wir fahren also dem Feld hinterher, sozusagen ein inoffzieller Candy B., jedenfalls nicht das gleiche Event, aber das bewährte Team, darauf freue ich mich sehr. Und diesmal wird auch wirklich (wenn überhaupt) im Wald geschlafen. Oha!
Für das 400er und 600er Brevet der Berliner Randonneure hatte ich mich vor allem wegen der netten Menschen beworben, die ich im letzten Jahr auf dem Weg zum Darß und zurück getroffen habe (Berlin – Wien – Berlin schied für mich terminlich aus, eine würdige Dokumentation ist glücklicherweise andernorts gesichert). Es scheint aufgrund des riesigen Andrangs jedoch nichts geworden zu sein aus meinem Startplatz, trotz der Eintragung gleich am Morgen, als die Anmeldung öffnete.
Das finde ich sehr schade, aber Langstrecken liegen wohl im Trend. Auch immer mehr Rennen bieten längere Strecken an, im letzten Jahr schon der Velothon die 180 km, die Neuseen-Classics in Leipzig nun auch eine 300 km-Runde.
Ich hoffe indes auf weitere self supported Nicht-Events:
Auf den Super Berlin Express 747 von Rick Rider, einmal von Hamburg nach Berlin und wieder zurück. Es gab bereits die Anregung, dass die Berliner die Strecke umgekehrt fahren. Ich weiß noch nicht, wann ich mit M. in den Sommerurlaub fahren muss, aber ganz unbedingt will ich hier dabei sein!
Dann hat Frank Bültge, den ich nur über Twitter, naja, „kenne“, etwas von einem privaten Vielhunderter mit Bratwurst-Abschluss in Thüringen gemurmelt. Den Mann will man ja spätestens getroffen haben, seit er bei LEL in voller Montur unter die Dusche ging und sich danach zum Trocknen wieder aufs Rad setzte. Gartenschlauch mit kaltem Wasser, muss ich seitdem immer denken. Kommt dann sicher vor Grill und Bratwurst.
Auch spannende, privat organisierte Bikepacking-Touren stehen im Raum:
Jochens Mainfranken-Graveller geht bereits im Mai in die zweite Auflage. Jesko (ja, Landkreis-Jesko!) lädt zu einer Bikepacking-Tour in den Taunus ein, zu einem guten Termin, nämlich im August, für den etwas zu planen ich regelmäßig vergesse, und dann setzt wieder die Sommer-Ödnis ein.
Jesko hat übrigens im letzten Jahr einen kleinen Roman zu seiner zweiten Transatlantic Way-Teilnahme geschrieben, den ich sehr gern gelesen haben. Man bekommt quasi zwei Transatlantic Way-Berichte in einem, und der Mythos des Draußen-Schlafens erfährt einen Realitätsabgleich. Aber am meisten gefiel mir, dass Jesko nicht zögert, in einer Frau ebenbürtige Konkurrenz zu sehen. Cool.
Der Bericht ist sehr lang, daher: Den nächsten trüben Sonntag Nachmittag abwarten, Kaffee und Kuchen bereitstellen und lesen!
Und Träumen geht sowieso immer:
Berlin – Karlsruhe inonego – 650 Kilometer lassen sich vielleicht irgendwie am Stück machen, aber einmal über den Rennsteig, am Ende durch den Kraichgau und an den meisten Tagen im Jahr gegen den Wind? Egal, irgendwann muss es klappen!
Und dann der (die, das?) Super Randonneur Baridür, 600 Kilometer kreuz und quer durch die Vogesen, wo die Temperaturen im August gern mal auf 10 Grad fallen, der Bericht einer Erstbefahrung hat mich gepackt. Und ich hätte eine Basis in der Nähe, der Coach kennt dort jeden Winkel. Ich bekäme bestimmt viele kryptische “hinter dem Tennisplatz links ist ein Brunnen”-Tipps mit auf den Weg.
Wohl ewig unerreichbar ist für mich die Elbspitze mit ihrem hohen Grundtempo: Tino hat sich das im letzten Jahr vorgenommen und mit seinem Bericht große Sehnsucht nach Geschwindigkeit bei mir geweckt. Einen Eindruck, was da eigentlich los ist, gibt der kleine Film der begleitenden Medien-Crew: https://youtu.be/kIGv0lbSNKY
Diese 800 Kilometer oder was verteile ich vielleicht eher auf mehrere Tagen in Richtung München und Umgebung, wo sich in letzter Zeit die ein oder andere nette Bekanntschaft auftut (auf dem Weg sollen auch noch Landkreisschilder übrig sein).
Alternativ käme Bremen in Frage, wo in diesem Jahr ein exklusiver Radladen eröffnen soll, und wo ich außerdem Verwandtschaft auf dem Weg zu besuchen hätte.
Für den Herbst schließlich habe ich mit Regine eine lose Verabredung, endlich einmal die Große Weserrunde zu fahren, eine RTF über 300 km, die ich seit diesem großartigen Bericht auf dem Plan habe. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir das schaffen!
Und meine 13.000 Jahreskilometer aus 2017 Jahr würde ich auch gern wieder- bzw. überholen. Eigentlich sind Kilometer Schall und Rauch. Aber der Kollege A. hat bereits geunkt, dass das sicher ein all time high bleiben würde (und dabei feist behauptet, er würde nicht unken). Da muss ich das ja wollen!
Was vergessen? Wo soll ich noch hin? Wo treffe ich Euch? Her mit den Tipps!
12/02/2018 at 21:48
Puhh, Eva, das wird ja richtig schwierig. In deinen schon vorhandenen Strauß an Möglichkeiten noch etwas dazu stecken? Das muss ich erstmal alles recherchieren, was du da so aufführst. Über deine Distanzen habe ich da grad auch keinen weiteren Tipp parat. Vielleicht fällt mir da noch was ein 🙂
Liebe Grüße aus der Mitte Deutschlands
Mario
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12/02/2018 at 22:03
Mario, da fällt mir ein, bei Kassel wollte ich doch auch noch vorbeiradeln. Das IST Dein Tipp 🙂
Ja, wie soll ich mich denn da auch zu irgendwas entscheiden. Habe im Eifer der Aufzählung sogar die Frühlings-Trainingsrundfahrt mit dem Mann auf Korsika unterschlagen, oje.
Also kein Stress mit der Recherche 😉
Liebe Grüße!
Eva
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12/02/2018 at 22:09
Geeenau, Kassel als Station oder schlicht als Wendepunkt 😀
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12/02/2018 at 22:15
Bei mir wird es der Mainfrankengraveller und Jeskos Taunus-Tour. Ich freue mich sehr, die Leute alle mal kennen zu lernen und natürlich aufs lange radeln.
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12/02/2018 at 22:18
Hallo Eva!
Danke zuerst für die zahlreichen Inspirationen in deinem Blog!
Für mich soll die Transcimbrica wieder der Jahreshöhepunkt werden. Kann ich mir von meiner körperlichen Verfassung her allerdings grade gar nicht vorstellen….
Danach geht’s dann weiter mit dem Spreewald Marathon 150km als fixen Termin und der MSR im Mai. Dort hoffe ich auf einige bekannte Gesichter zur 5 Uhr Startzeit und weiss schon jetzt, dass es wieder grossartig werden wird! Für Unentschlossene: ja, es ist sehr teuer, aber es lohnt sich definitiv und ist nicht vergleichbar mit anderen RTF’s!
Dann folgt noch die Lausitzer Seenland RTF mit ca. 200km. Krušnoton leider nicht dieses Jahr, wegen Terminüberschneidung. Da findet sich sicherlich was anderes, passendes.
Unbedingt möchte ich in diesem Jahr auch beim Start des TCR’s vor Ort sein und vielleicht auch ein Stück mitradeln zum Beginn ☺. Endlich klappt das wohl mal!
Ansonsten würde ich gerne den einen oder anderen Overnighter machen. So als Kurztrip.
Ich hoffe, dass du auch in diesem Jahr genug Zeit für die dir wichtigen Dinge haben wirst 😉
Viele Grüsse!
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12/02/2018 at 22:32
Hallo Michael, das klingt nach einem tollen Jahr! Um Transcim beneide ich Dich. Ich bin leider so wenig kältefest. Und Du hast ja noch, äh, dreieinhalb Wochen zur Vorbereitung? 😉
Ernsthaft, das wird sicher gut. MSR, siehste, auch vergessen. Werde ich unbedingt über Nacht zum Start radeln, wenn die Komoot-Bekanntschaften das wünschen 🙂 Oder doch selbst mitfahren?
Und vielleicht rufst Du ja noch mal Deine Runde von der Meiningen-Brücke aus? Das wäre auch noch was.
Liebe Grüße!
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12/02/2018 at 22:50
Puh, bei so vielen Zielen schwirrt einem ja der Kopf. Wir schauen uns gerade die Gurkenrunde in Lübben an. Den Sommerurlaub haben wir noch gar nicht final geplant. Das wird dann wohl mal Zeit. Viel Spaß auf allen Wegen. Grüße.
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12/02/2018 at 22:57
Ziel Nr. 257: + soviel Landkreise, das rechnerisch gesehen niemand mehr überholen kann 😉
Euch viel Spaß beim Planen und liebe Grüße!
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12/02/2018 at 23:27
Nicht nur ebenbürtig, manche Frauen fahren mir sowas von voraus… So auch die Landkreis-Takeshi, siehe Rangliste! Klingt doch nach einer Menge guter Gelegenheiten. Ich fahre die Brevets in Gießen, da muss man sich nicht bewerben, und hoffe auf weitere Landkreisgrenzerfahrungen. Italy Divide im April und Transatlantic Way im Juni.
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13/02/2018 at 7:51
Italy Divide klingt ja gut, das kannte ich noch nicht. Das sehe ich mir genauer an. Ich glaube, da käme ich nicht voran vor lauter Pasta-Essen 🙂 Gute Fahrt Dir schon mal, bin gespannt was Du erzählst!
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13/02/2018 at 11:04
Absolut schockiert von ausgebuchtem ara bb. Hatte vor den 300er an den Candy Graveller dranzuhängen 😦
Is jetzt der account gehackt worden oder ist Brevet fahren nun das der letzte Hipster shit????? Wir müssen wieder häßlicher werden.
@Deutschlandtouren: ich bin in Regensburg und warmshowes Host. Liegt an den Radweit Strecken nach München und Salzburg.
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13/02/2018 at 21:59
Wir sind Hipster Shit 🙂 Dann vergeht das von selbst wieder.
Danke für den Hinweis auf Warmwasser. Werte ich als Einladung! LG nach R
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14/02/2018 at 20:06
Liebe Eva,
das klingt nach einem wunderbaren Jahr!
Wir sehen uns hoffentlich schon auf der BFS im März 🙂
Dieses Jahr werde ich mich mit der 300km-Strecke bei der MSR erstmals an die Langstrecke wagen. Bis dahin gibt es sicher noch einige längere Touren mit der Hamburger Radcommunity – wie bespielsweise am Wochenende, wenn’s nach Lübeck zum Marzipantorte essen geht. So eine Fahrt muss einfach ein Kuchenziel haben, nicht?
Wenn die MSR gut läuft, möchte ich den SuperBerlinExpress probieren. Da freue ich mich schon, dein schickes Rad in „echt“ bewundern zu können.
Sonst fröhne ich meiner Bromptonleidenschaft, werde wieder an den Finals in London und bestimmt weiteren Landesrennen teilnehmen. Mit dem neuen Raphastore in Berlin gibt es hoffentlich auch eine Rapha Nocturne – da möchte ich fahren. In London & Kopenhagen hat’s im letzten Jahr viel Spaß gemacht. Wäre das auch was für dich? Ein Faltrad organisiere ich dir ☺
Viele Grüße gen Berlin, Miriam
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14/02/2018 at 22:29
Hallo Miriam, ich finde es toll, dass Du Dich auf die Langstrecke machst! Wenn Du bei der MSR morgen startest, sehen wir uns vielleicht auch dort 🙂
Und Faltrad, also hm. Julianes Begeisterung kürzlich beim #Fahrradfrühling hat zwar fast ein bißchen abgefärbt. Aber ich glaube, das lag wohl auch daran, dass der schicke David Millar das Brompton gehalten hat… Aber warte mal, das ist ja wohl ein Klapprad – ist das was anderes als ein Faltrad – okay, ich habe ehrlich keine Ahnung davon! Ich bin wohl mit meinen normalen Rädern gut bedient. Ihr müsst noch ein bißchen dran arbeiten 😉
Lieben Gruß nach Hamburg! Eva
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18/02/2018 at 12:51
Die vier „Extreme“ der deutschen Gemeinden sind im Norden List auf Sylt, im Westen Selfkant bei Aachen, Im Süden Oberstdorf und im Osten wäre das Görlitz.
Edgar
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25/02/2018 at 8:46
Gedrängtes Programm … super! Bikepacking … müssen wir auch mal versuchen, bisher waren wir immer versucht bequem über die Runden zu kommen … Danke für den Lese-Tipp von Jesko! LG
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25/02/2018 at 9:18
Also „bequem“, bei Euren Touren?! Naja 🙂
Dir viel Spaß bei all Deinen Vorhaben in diesem Jahr! LG
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05/03/2018 at 20:43
Das ist eine schöne Liste mit tollen Zielen; ich noch dazu unter Druck, schon so viel Zeit vertan oder zu wenig für den Plan gefunden; aber noch nicht verworfen!
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06/03/2018 at 8:08
Bitte keinen Stress haben. Wir brauchen nur einen Termin, einen Track und die Bratwürste 😉
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