Im letzten Jahr bin ich über ein Blog gestolpert, das so ähnlich aussieht wie meins, habe mich eingelesen und festgestellt, da sind ein paar radbegeisterte Typen, die von Hamburg nach Skagen und zurück fahren, und zwar ohne Stoppuhr, aber dennoch oder gerade deshalb #inonego, wie man heutzutage sagt, das ist übrigens japanisch und heißt „voll beknackt“.

Die sogenannte Transcimbrica ist eine privat organisierte Fahrt über gut 1.300 Kilometer, mit reichlich Schotter- und Sandpassagen, anzugehen im Selbstversorgermodus. Man muss „nur“ aus eigener Muskelkraft fahren und die zurückgelegte Strecke dokumentieren. Vorgegeben ist ein Track, der bei Bedarf angepasst werden kann. Ansonsten wird ge- und benutzt, was man mit sich führt, oder was unterwegs jedem anderen Teilnehmer auch zugänglich ist.

Es sei hinzugefügt: Das ganze findet im frühen März statt. Neben der Streckenlänge ein nicht unwichtiges Detail, das weitere Würze verspricht.

Ich war sofort entflammt und habe die Live-Berichte der Erstausgabe – bestehend aus spärlichen Blogposts, sofern man nicht sonstwie social mit einzelnen Teilnehmern verbunden ist – quasi aufgesaugt. Am Ende ist in diesem ersten Durchgang, soweit dokumentiert, keiner die ganze Strecke gefahren – aber trotzdem. Diese Tour um diese Jahreszeit. Harter Brocken, bzw. harte Kerle!

Einer der schöneren Momente kam nach ein paar Wochen Funkstille auf dem Blog mit der Nachricht „Radio Transcimbrica sendet wieder“. Es ging weiter! Boris begab sich Ende Mai allein erneut auf die Strecke – und fuhr sie grad so weg.

René folgte im Juni, das las sich für mich so, als sei die Stoppuhr durchaus dabei gewesen. Also eine innere Stoppuhr. Oder wie legt man sonst 1.340 Kilometer in knapp 72 Stunden zurück? Wahnsinns-Tour.

Ich finde es nicht mehr in den Berichten, meine mich aber zu erinnern, dass einer der beiden beschrieb, wie er zurück auf dem inländischen Abschnitt der Strecke gefragt wurde, wo er denn herkäme. Dann „Skagen“ zu sagen können, ja, das Gesicht des Gegenübers möchte ich auch sehen.

Und weil das alles so toll ist, freue ich mich schon einige Zeit auf dieses Wochenende. Denn am Samstag früh um 0:01 Uhr tritt ein Büschel Fahrer zur zweiten Runde an und wird hoffentlich ausgiebig von unterwegs berichten.

Der Mann mit dem Bart zumindest hat bei der kleinen Blogger-Privatrunde auf der Berliner Fahrradschau angekündigt, dies zu tun, und uns außerdem verraten, wie er sich die Strecke einzuteilen gedenkt. Ein paarmal in meinem Leben habe ich die 300 Kilometer an einem Tag schon geschafft. An den drauffolgenden Tag habe ich allerdings jeweils nur noch lückenhafte Erinnerungen.

Daher ziehe ich schon mal vorab den Hut. Und drücke den mutigen Teilnehmern die Daumen, dass dieses Abeneuer gelingt und ausreichend Zeit bleibt, unterwegs ein paar Live-News zu produzieren. Wetter sieht halbwegs okay aus. Also vergleichsweise. Gute Fahrt!

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