Der Sommer auf dem Rad verlief wenig inspirierend. Ich hangelte mich durch die Qualifikationsserie und hoffte ein ums andere Mal, die Lust auf Paris – Brest – Paris würde endlich kommen. Musste doch! Im Herzen bin ich schließlich Randonneurin. Aber als ich beim Sachsener 600er Brevet nach achtzehn Stunden im Sattel auf jeder Bank am Wegesrand saß, begriff ich endlich: Ich wollte es einfach nicht genug.
Schon im Zug nach Hause irrten die Gedanken umher. Das Jahr konnte doch nicht einfach so zu Ende gehen? Ich stöberte durch die alten Vorhaben und stieß auf die Superrandonnée „Belchen satt“ der Breisgau-Randonneure, eine Selbstversorgerfahrt im Brevet-Stil. 619 Kilometer Schwarzwald, Jura und Vogesen, über 12.000 Höhenmeter, für mich unvorstellbar. Abzuspulen in 60 Stunden, allein mit sich und dem Rad. Das da, bitte! Das will ich ganz unbedingt!
Im Urlaub in Rumänien liege ich nachts schlaflos im Zelt in der Hitze, geplagt von einer hartnäckigen Sommergrippe, und verschlinge alle Berichte zur Strecke, welche, wie die Veranstalter schreiben, „mit Freude und einigem Grausen“ entstanden sei. Vier Wochen vor meinem selbstgewählten Start-Termin sitze ich zum ersten Mal wieder auf dem Rad und schaffe ganze 40 Kilometer, mit gutem Zureden an die schlaffen Beine. Am nächsten Tag immerhin 60. Die Kunst ist, wieder reinzukommen, ohne zu überziehen.
Und Höhenmeter finden. Ich greife auf meine Kreisel-Übungen am Teufelsberg zurück (40 Höhenmeter hoch, 40 runter). Dass dies den realen Bedingungen nicht ganz entspricht, ist mir klar, aber welche Wahl habe ich? Ewig werde ich dem Radfahrer dankbar sein, mit dem ich an einem frühen Samstag Morgen zehn von 25 Wiederholungen teile. Aufmunterndes Anlächeln bei allen zwanzig Begegnungen; ich denke, wir wissen beide Bescheid.
Die technische Aufrüstung ist vergleichsweise einfach. Alex vom Pédalage, inzwischen bevorzugter Soigneur meines Jaeghers, erfreut sich an der Aufgabe, ein 34er Ritzel zu ermöglichen. Da gäbe es so ein Teil, was man einbauen könne, um den Käfig zu verlängern. Das neue Ritzelpaket, diese Pyramide, ist fast lächerlich riesig.
Die Tage ziehen sich und fliegen gleichzeitig dahin. Endloses Studium des Streckenprofils und der Wettervorhersage. Vermutlich bin ich die einzige Person, die auswendig aufsagen kann, bei welchem Kilometer der nächste Berg mit wie vielen Höhenmetern kommt. Die letzte Nacht verbringe ich mit klopfendem Herzen in Karlsruhe bei der Familie. Die Zugfahrt nach Freiburg im ersten Regionalexpress am Morgen mit mindestens 28 Haltestellen macht mich wahnsinnig.
Um 7:53 Uhr knipse ich das erste Kontrollfoto am Martinstor und starte die Route am Garmin. Endlich! An der Startlinie zu stehen ist hier definitiv schon ein Erfolg.
Ein paar Minuten später bin ich im Grünen und erklimme auf leeren Straßen den Schauinsland. Bis zum Morgen hat es geregnet, die Luft ist kalt. Schon jetzt bin ich froh über die neuen Zähne, ich kann locker hochkurbeln und Kraft sparen. Eine Strategie habe ich nicht – genug essen und trinken, cool bleiben und ansonsten immer dem Track nach.
Oben der Blick ins Rheintal, Sonnenlicht auf grünen Weiden, unten Nebelgebräu, mir kommen fast die Tränen. Diese Welt ist so schön, und wir machen sie kaputt. Das ist aber doch etwas zu früh für große Emotionen?
Die Berge des Schwarzwalds sind annehmbar, die Aussicht am Belchenhaus großartig. In Schönau erste Pause beim Bäcker, läppische 56 Kilometer. Der Wind kommt nicht aus der versprochenen Richtung. In den Abfahrten brauche ich die Regenjacke, die ist sofort innen nass, bergauf drehe ich sie nach außen und trockne sie auf meinem Rücken.
In Laufenburg eine feiste Nusschnecke und die Fußgängerbrücke über den Rhein, erstes Gebirge abgehakt. An einem normalen Tag würde das reichen. Jetzt sind es noch 10.000 Höhenmeter, na fein.
Für die nächsten 35 Kilometer hatte ich mir eine mäßige Steigung notiert, aber weit gefehlt. Hier eine scharfe Steigung, dort eine Rampe. Steil in den Auffahrten und bergab. Langsam aber sicher zermürben die Beinen. In Läufelfingen ist ein Kontrollfoto am Bahnhof vorgeschrieben. Fieses Untergraben der Moral! Ich mache eine kurze Pause und schaue nicht auf den Fahrplan. Danach die Wand von Eptingen. Ich schiebe, trotz 34er.
Allmählich wird mir klar, falls ich abbreche, werde ich das nie wieder angehen, so hart finde ich es schon bis hier.
Am Chilchzimmersattel stoppt eine Kuhherde meine schneckenartige Auffahrt. Der Bauer erklärt mir, die Kühe würden in ihrem eigenen Tempo in den Stall trotten. Und dass er auch schon Rennrad gefahren sei. Auf Mallorca sogar einmal 184 km. Das habe bis zehn Uhr am Abend gedauert! Und ich wolle also noch über den Sattel? Und danach ein Hotel suchen?
Es ist fast 18 Uhr. Ich sage ja ja, aber anhand der Kühe, da verstehe ich etwas. Wie das hier gehen könnte.
Schön ist dieser Pass mit seinen weichen grünen Wannen. Zehn Stunden nach dem Start bin ich oben, 143 Kilometer geschafft. Soviel zum Schnitt.
In Balsthal erreiche ich gerade noch die Migros, die um 18:30 schließt. Bananen, Gummibärchen, Apfelsaft und Kinderschokolade für die Nacht. Trinkjoghurt und Brot verschlinge ich gleich vor dem Laden. Was Essen angeht bin ich jedenfalls vorbildlich.
Ich mache voran, will noch im Hellen über den Weissenstein. Die Abfahrt soll besonders steil sein. Kilometerlang geht es flach, bis der Weg zum Hang abbiegt. Die Straße ist ein riesiges steiles Zorro-Z, mit der Peitsche in den Berg geritzt. Eine absurdere Passstrasse habe ich noch nicht erlebt.
Es geht sehr langsam, vor mir türmt sich die Straße. Ich schäme mich nicht fürs Schieben. Bin auch nicht viel langsamer, Rücken und Nacken tut es gut. Düster ist es im Wald, einsam der Weg. Drei Autos begegnen mir bei meinem Aufstieg. Es dauert lange. Ich denke nicht an den Gipfel. Das hier, das wird noch ein großes Abenteuer werden, das ist inzwischen klar.
Oben bin ich auf einmal sehr glücklich, das Kurhaus ist freundlich beleuchtet, vage Gedanken an ein Zimmer, mir ist jetzt schon so kalt, es fehlt eine Schicht Kleidung. Aber es ist noch ein bißchen hell. Senkrecht hinunter, sehr schnell tun mir die Hände vom Bremsen weh, halte ich zum Ausschütteln an, es riecht nach verbranntem Gummi.
Den McDonalds in Grenchen wollte ich erwischen, bis 23 Uhr ist geöffnet. 5.000 Höhenmeter! Bei Fritten und Kaffee denke ich zum ersten Mal, dass ich diese Superrandonnée womöglich tatsächlich schaffen kann.
Fröstelnd in die Nacht. Anziehen zum Losfahren und am Berg gleich wieder ausziehen. Ein Halbmond erscheint über den Bäumen, ich bin nicht ganz allein. Ewig radle ich die dunkle Straße entlang, bis es steiler wird: Le Chasseral.
Zorro hat auch hier die Peitsche geschwungen, quer über den Berg. Ein langer schwarzer Anstieg, oben soll die Aussicht wunderbar sein. Es ist mühsam, stockfinster, windstill, und wenigstens ist mir warm, aber ich bleibe nicht stehen, nicht mal zum Essen. It doesn’t matter how slow you are, as long as you don’t stop.
Oberhalb der Bäume dann wütet auf einmal der Wind, faucht mir auf der Stichstraße entgegen, ich stemme mich dagegen. Die roten Lichter des Sendeturms schweben über mir in der Dunkelheit.
Rechts der Blick hinab ins Tal, flackerndes Lichtermeer, oben Wetterleuchten hinter den Wolken. Das Hotel Chasseral erscheint als dunkler Klotz am Wegesrand und verschwindet wieder. Viehgitter um Viehgitter überquere ich, aber dieser verfluchte Turm will einfach nicht näher rücken.
Denke an meine Freundin P., die irgendwo dort hinten in Bern hoffentlich selig im warmen Bett schlummert. Es ist 2 Uhr morgens, und selten hat es sich wilder angefühlt, unterwegs zu sein.
Längst ist klar, oben springe ich vom Rad, mache ein Foto und haue wieder ab so schnell ich kann.
Der Wind fegt mich die Stichstrasse zurück auf meinen Weg, ich bremse das Jaegher hinunter und hinunter und hinunter bis ins gelb beleuchtete St. Imier, dieses Geisterstädtchen, arschkalt ist es in der tiefen Nacht, ich bin dankbar über jede alberne kleine Rampe, die hier für die Durchfahrt aufzutreiben war.
Wieder geht es hoch. Noch zwei längere Anstiege, dann habe ich den Jura hinter mir, ein flacheres Stück rüber in die Vogesen. Angeblich. Besser, sich über jeden Meter bergauf zu freuen, irgendwo müssen die Höhenmeter ja herkommen. Ich schiebe schon wieder.
Allmählich bin ich sehr müde, halte Ausschau nach einem geeigneten Platz. Scanne endlos Vordächer, Carports, Garageneingänge, Holzstapel, Verschläge, Bänke. Irgendwann taucht ein Parkplatz mit Häuschen auf, drei Seiten geschlossen, von der Straße abgewandt. Ich wickle mich in die knisternde Rettungsdecke, sacke nur kurz weg. Fange auch schnell an zu frieren. Lieber weiter Richtung la Goule, die paar Minuten haben schon etwas gebracht.
Die Schlucht ist für ihre steile Abfahrt berüchtigt. Der Nebel verstopft die Straße wie ein riesiger weißer Wattepfropf, ich sehe überhaupt nichts mehr, taste mich Meter für Meter hinunter. Über der Anspannung vergesse ich wenigstens die Müdigkeit. Auf der Brücke soll ich ein Foto machen. Außerhalb des Lichtkegels meiner Stirnlampe nur Finsternis, der Fluss rauscht laut im Dunkeln.
Der Weg hinaus ist erst trügerisch flach, aber das täuscht. Die Rampe, ach was, Sprungschanze kommt. In der Dämmerung kraxle ich hinauf. Es ist wie alle schreiben: Rechne einfach einen Tag mehr. Hingabe. Mein Garmin zieht komische Kreise auf der Karte. Muss ich etwa die Aufzeichnung neu starten? Ich will das aber an einem Stück! Mir fällt jetzt auch ein, dass ich selbst es bin, die die zweite Hälfte der Strecke zu fahren hat. In der Nacht dachte ich zeitweise, das sei jemand anders.
Ab Charmauvillers radle ich wieder, die lange Kehre zum Col de la Vierge, wieder im Hellen, und 8.000 Höhenmeter sind weg. Rüber nach Saint Hippolyte, perfekte Abfahrt, hinein ins nächste nasskalte Loch. Düster hängen die grauen Wolken über dem Städtchen. Langsam reicht es wirklich, eigentlich friere ich seit 24 Stunden, wenn ich mich nicht gerade bergauf bewege.
An einem Hotel bestelle ich einen Kaffee, frage nach der Toilette, in der Hoffnung auf einen Dyson. Natürlich habe ich das einzige Etablissement in ganz Frankreich erwischt, in dem sie noch Stoffhandtücher verwenden. Vor mich hinzitternd mache ich mich in meinen klammen Sachen auf die Suche nach dem nächsten Gegenanstieg, Aufwärmen und Höhenmeter in einem. Es nutzt ja alles nichts.
Ich beschließe, flüssig rüber zu den Vogesen zu fahren, dort das Tageslicht so lange wie möglich zu nutzen und am Abend eine längere Pause einzulegen, bevor es in der Nacht wieder richtig kalt wird. Ab sofort Stopps nur für multiple Zwecke!
An einem Brunnen halte ich an, falte die Rettungsdecke ordentlich zusammen, entsorge die Abfälle, esse einen Frühstücks-Riegel. So aufgeräumt fährt es sich gleich viel besser.
Die Strecke ist hier tatsächlich gnädig, gegen Mittag bin ich am Supermarkt in Lure, der Großeinkauf muss mich durch die Vogesen bringen, Wasser gibt es an den zahlreichen Brunnen. Ich schütte 850 ml Trinkjoghurt in mich hinein und komme mir vor wie ein Bodybuilder. Es ist doch noch warm geworden, und allmählich merke ich die fehlende Nacht.
Hinter Mélisey finde ich einen Park, Bänke im Schatten, Spielplatz, sogar eine Toilette gibt es. Ich lege mich ins Gras, ziehe die Schuhe aus, ach herrlich, Kappe ins Gesicht, und schlummere kurz weg.
Danach bin ich geradezu erfrischt. Kurs auf die Vogesen!
Der Ballon de Servance sei ganz zivil, hatte der Coach mir berichtet, der hier alles kennt wie seine Westentasche. Wir von der Superrandonnée, wir nehmen aber nicht die Passstrasse. Wir fahren hinten rum über ein paar Höfe. Direkt den Berg hoch. Nein. Einfach nein!! Ich kann doch nicht schon wieder schieben?
Ich versuche, eine Rampe hochzukurbeln. Ein paar Tritte, ein Auto hinter mir auf der engen Straße, runter vom Rad. Die nächste Rampe, ein Auto kommt mir entgegen, runter vom Rad. Und es wird und wird nicht flacher.
In diesem Moment möchte ich das Jaegher ins Gebüsch schmeißen und weinen. Nur komme ich so leider auch nicht weiter. Ich denke an die Kühe von gestern. Und daran, dass ich schon 8.000 Höhenmeter geschafft habe. Jemand schrieb, die wirft man doch nicht einfach so weg!
Demut ist gefragt. Probier‘s noch langsamer. Wie war das? Pedal runter drücken und warten, bis man fast umfällt. Es gelingt mir, für ein kleines Stück. Und dann für noch eins. Und noch eins. Unendlich langsam kurble ich hoch, bis ich die reguläre Passstrasse wieder erreiche. As long as you don‘t stop…
Oben im Flachen überholen mich alle Rennradfahrer, aber alle grüßen auch, also ist es egal. Verscheuche einen von der Wanderkarte, wo ich ein Kontrollfoto machen muss. Schreibe den Servance als misslungen ab, wedle einen Haufen Fliegen weg, und beschließe, die restlichen Berge zu genießen. Im Hier und Jetzt sein! Für alles andere ist es noch zu weit.
Die Anfahrt zum Ballon d‘Alsace ist lang und verkehrsreich, ich sehe nicht mehr nach, wo ich bin, oder wo ich noch hin muss. Ich fahre einfach immer weiter, zoome die Strecke näher heran, beschäftige mich nur noch mit den nächsten Metern.
„Bonne Chance“ ruft mir ein Franzose zu, der mich sehr spät am Nachmittag auf den Pass zuhalten sieht. Merci, ich kann es brauchen.
Und die Straße ist eine Wohltat. Serpentinen, Flüsterasphalt, 5% Steigung. Dass dieser Berg überhaupt Eingang in die Strecke gefunden hat! Irgendwie warte ich auf die nächste Überraschung, aber ich gleite einfach nur hoch.
Im goldenen Abendlicht tänzeln schmale Windhunde in Teamtrikots leichtfüßig an mir vorbei, ich möchte gern auf mein Rahmenschildchen deuten und „Superrandonnée!“ rufen, aber ich bleibe mit dem Jaegher allein. 30 Stunden bis zu lauten Zwiegesprächen mit dem Rad. Die Abfahrt die reinste Rennstrecke.
Den Col du Page schaffe ich ja wohl noch. Ein versteckter kleiner Pass, halb über den Rücken des Städtchen Bussang, in der goldenen warmen Abenddämmerung, halb eine stille, schattige Forststrasse entlang.
Eine kleine Schutzhütte auf der Passhöhe, und ich brauche dringend Pause. Glücklicherweise ist es ein milder Abend, meine Sachen in der Nachmittagssonne einigermaßen getrocknet. Kurz alles für die Weiterfahrt sortieren, dann schließe ich die Augen und bin sofort weg.
Als ich aufwache, ist es stockfinster, ich brauche eine ganze Weile um zu wissen, dass ich wirklich weiter will. Kein Kaffee in Sicht. Wenigstens ist es mild. Und die Abfahrt ein Traum, die gut ausgebaute verkehrsfreie Straße mitten in der Nacht, ich wedle die Kehren vor Kruth hinunter.
Nur macht die Kette jetzt so ein komisches Geräusch. Kurz nach dem Pass ist sie mal wieder abgesprungen, und bei jeder Kurbelumdrehung auf dem kleinen Kettenblatt schrappt einmal Metall laut auf Metall, ich spüre es bis ins rechte Pedal.
Ich beschließe, nur noch auf dem großen Blatt zu fahren, was bedeutet, den Grand Ballon hochzulaufen. Die übernächtigte Logik sagt, 2.000 Höhenmeter kann ich in den verbleibenden 18 Stunden gut erwandern, aber wenn die Kette da irgendwie durchgesägt wird und reißt und ich es im Dunkeln nicht hinbekomme, schaffe ich es kaum. Und in ein paar Stunden kann ich wenigstens jemanden anrufen und um Rat fragen.
Ich latsche wieder bergauf, allmählich ist das ja wohl keine Radtour mehr, es zieht und zieht sich, wenigstens sind hier Kurven und Abwechslung. Vor Geishouse wird es flacher, da steige ich wieder auf, probiere ein steileres Stück auf dem großen Kettenblatt. Schwachsinn. Absteigen. Schieben. Flacher. Aufsteigen. Immer mehr kippe ich dabei das Rad zur Seite, habe Mühe, das Bein noch über den Saddle pack zu schwingen.
Höre M. im Geiste: eine Kette reißt nicht so schnell. Hinter dem Ort, wo, wie der Coach sagt, man „nur noch von Asphaltflecken zu Asphaltflecken springt“, probiere ich es nochmal. Schalte auf das kleine Blatt, kurble vorsichtig und sanft an. Das Schrappen wird leiser. Ha!
Immer weiter den Grand Ballon hinauf, schieben, radeln, schieben. Die Suche nach den Asphaltflecken hält die Konzentration wach. Ich wundere mich schon lange, dass ich keinen wirklichen Tiefpunkt habe. Aber da sind immer wieder vorwitzige Tiere, die sich beim Näherkommen zurück in Wurzeln und Baumstümpfe verwandeln. Häuserfassaden, die sich als Baumgruppen entpuppen.
Und irgendwann bin ich oben an der Route des Crêtes. Ein paar hundert Meter bis zum Schild, es ist gespenstisch leer auf dieser breiten, immer befahrenen, aussichtsreichen Straße. Nur noch zwei Pässe!
Oben auf dem Kamm fange ich gleich wieder an zu frieren, wann geht es ins warme Tal? Bambi steht plötzlich vor mir auf der Straße, bewegungslos, lauf mir bloß nicht ins Rad!, wir starren uns gegenseitig nieder.
Hinten am Platzerwasel bremse ich mir die kalten Hände kaputt. Kann den Petit Ballon nicht erwarten. Kaum geht es wieder hoch, muss ich anhalten. Es ist gar nicht so, dass die Beine sich besonders empören. Mein Körper beschließt ganz einfach abzusteigen. Im Dunkeln habe ich auch wieder vergessen zu essen. Vor mir ein paar Wanderer, die es gar nicht gibt.
Hauptsache in Bewegung. Ich gehe ein bißchen, dann radle ich wieder. Mein Nacken tut so weh, dass ich den Kopf gar nicht mehr heben will. Schaue nicht, wo ich bin, wo der Pass ist. Es gilt immer nur der Augenblick. Hingabe statt Rechnen.
Der Morgen bricht an. Irgendwie geht es immer weiter.
Still liegt dann früh um sieben der Passübergang des Petit Ballon vor mir, wunderschön ist die frühe Morgenstimmung, nur die Kuhglocken bimmeln müßig vor sich hin.
Ich stehe ein bißchen herum, esse die tausendste Banane und ein paar Nüsse. Wir haben nur noch ein einzigen kleinen Berg! Suche verzweifelt das Schild für das Kontrollfoto auf dem Parkplatz und finde es nicht. Schramme dem Jaegher ein Stück Lack ab, als ich das Foto ersatzweise vor der Auberge mache und es am Stein entlang wegrutscht. Es tut mir furchtbar leid.
Die Abfahrt ist mir zu schnell, erst nach Wasserbourg traue ich mich, Tempo aufzunehmen. Hinein in die letzten flachen 340 Höhenmeter. Da vorn ist schon ein Schild, oder ist es nur ein Busch, und dort der Eingang zu einem Tempel, aber es sind wieder nur Bäume.
Im Track erscheint mein Bruder im Profil, ich fahre seinen Hals entlang und muss nur noch bis zum unteren Ende seiner klobigen Nase. Dort ist sie, die letzte, die wirklich letzte Passhöhe.
200 Höhenmeter, kaum Steigung. Es kommt mir unendlich schwer vor. Ich müsste nochmal anhalten, aber da mäht ein Fahrzeug die Böschung, da geht es nicht. Noch eine kleine Kurve. Noch ein paar Meter.
Irgendwie biegt mein Körper von selbst auf den Grünstreifen. Ein riesiges eingeschweißtes Sandwich Poulet rôti-Oeuf ist noch im Saddle pack, kaum bekomme ich es auf, mit dem Schlüssel meines kleinen Fahrradschlosses steche ich ein Loch in die Folie, endlich! Ich schwöre, es ist das köstlichste, was ich je gegessen habe. Ein paar Autos fahren vorbei, ich hocke einfach nur da.
Stehe wieder auf. Die letzten Meter sind plötzlich federleicht. Und dann ist da dieses Schild, Col du Firstplan. Letzter Berg. Natürlich heule ich.
Bergab, noch der kleine Gegenanstieg, dann öffnet sich die Straße zur Rheinebene hin, unter mir die Weinstöcke, ich setze mich auf einen flachen Felsbrocken, ziehe die warmen Sachen aus und genieße das Gefühl von Unendlichkeit.
Über 12.000 Höhenmeter, tatsächlich. Aber das ist an diesem Punkt nicht mehr das Wesentliche, eigentlich ist es sogar völlig unwichtig.
Es geht um das unerklärbare Gefühl, etwas geschafft zu haben, das vorher komplett außerhalb meiner Vorstellungskraft lag. Vielleicht auch diese archaische Befriedigung, mit dem Rad durch die Gegend zu ziehen und Landstriche näher zusammenrücken zu lassen. Und eine neue Freiheit, die ich auf dieser Tour erlebt habe, vielleicht gerade wegen der Dimensionen. Dem Alltag entzogen, in einer anderen Welt unterwegs.
Die letzten 60 km nach Freiburg sind vergleichsweise ernüchternd. Das Hochgefühl weicht vorübergehend einer sachlichen Konzentration angesichts Schlafdefizit, Nackenschmerzen, der Unmöglichkeit, noch zu sitzen und des stärker werdenden Verkehrs.
Aber nach der Ankunft kehrt es zurück. Und seitdem frage ich mich etwas bange: Was mag als nächstes kommen?
618 km, 12.680 Höhenmeter, 52:50 h, reine Fahrzeit ca. 40 h
***
Herzlichen Dank an die Veranstalter für diese wundervolle Tour. Sie ist jede einzelne Kurbelumdrehung wert!
Einige praktische Anmerkungen:
- Die Veranstalter sagen meiner Meinung nach alles Wichtige zur Strecke und Ausrüstung hier.
- Ich hatte 25er Conti 4Seasons aufgezogen, die angekündigten bescheidenen Untergründe haben mich im Vergleich zum Brandenburger Fahrrad-Revier nicht sonderlich schockiert. Auch mit den Felgenbremsen bin ich bis auf ein paar zusätzliche Stopps in den Abfahrten klargekommen. Ich hätte damit aber nicht im Regen unterwegs sein wollen und meine Tour bei entsprechender Wettervorhersage verschoben.
- In Berlin sagen sie gern, Randonnieren ist Radfahren für Erwachsene, aber ich finde den Hinweis trotzdem angebracht, dass man unbedingt Erfahrung mit dem (nächtlichen) Brevetfahren mitbringen sollte, wenn man sich auf dieses Abenteuer begibt. Die Strecke ist hart. Es ist wichtig, sich selbst einschätzen zu können.
27/08/2019 at 21:25
Mal wieder großes Kino, Eva. Als nächstes muß eigentlich zwangsläufig »Mille de Sud« folgen. Das wäre die nächst höhere Latte.
Der Walter, der das Belchenmonument mit kreiert hat, gibt bestimmt gerne Tipps.
Super Leistung! Beste Grüße
Klaus
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28/08/2019 at 7:37
Hallo Klaus, danke für Deinen Kommentar und vor allem den Tipp mit der Mille du Sud. Da belese ich mich doch mal ein bißchen 😊
Ich freue mich immer über solche Anregungen! Lieben Gruß!
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28/08/2019 at 7:41
Hallo Eva, ein Lektüretipp
http://gelegenheitsradler.de/2017/04/20/tausend-kilometer-sueden-walter-jungwirth/
Viel Spaß! 👍🏻
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27/08/2019 at 21:40
Chapeau, Respekt und Glückwunsch! Zum 2. Mal in diesem Jahr über die Rheinbrücke in Breisach: wird das zu einem Trend?
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28/08/2019 at 7:40
Da hat einer aber genau mitgelesen! Sogar ein Stück Moselradweg war dabei, allerdings angenehme 20 Grad wärmer… danke für die netten Worte!
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28/08/2019 at 21:47
Liegt halt 10 km die Stasse runter und fällt deshalb auf…
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29/08/2019 at 0:19
Sollte natürlich Strasse heißen. Wenn die Route hinter Breisach durch Merdingen geführt hat, dann war das mal der Wohnort des Radfahr-Namensvetters.
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27/08/2019 at 21:59
Toll, was du geleistet hast. Unerreichbar für mich, bin ja schon nach 140km am Ende. Wahnsinnig toll dein Blog, ich habe mitgelitten und mich mitgefreut. Irgendwann muss ich mal ein kleines Brevet ausprobieren. Freue mich schon auf deine nächste Ausfahrt! Achim
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28/08/2019 at 7:50
Hallo Achim, also die meisten Menschen, die ich kenne, können sich nicht vorstellen, auch nur 140 km zu fahren – und eigentlich ist es egal, am Ende soll es ja einfach Spaß machen. Danke Dir fürs Mitleiden und Mitfreuen! Und probiere mal ein Brevet, aber Vorsicht, es macht extrem schnell und hartnäckig süchtig … 😊
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27/08/2019 at 22:14
Super Bericht! Sehr schön geschrieben. Man kann richtig mitempfinden, wie es dir ergangen ist.
Viele Grüße vom Jochen – der sich sogar vorstellen könnte diese super Strecke nochmal zu fahren
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28/08/2019 at 8:00
Liebe Leserschaft, gestatten, der Mann, der Belchen satt in 30 Stunden fährt… und nicht schiebt… 🙂 Lesen Sie darüber hier!
Danke schön, Jochen! Ich habe viel aus deinem Bericht gezogen und immer viel Spaß an der guten Laune, die bei dir mitschwingt.
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27/08/2019 at 23:10
Äh. „Hilfe, das Profil bei Deiner Klubhaus-Tour – die Zacken… ich denke da einfach nicht drüber nach vorher 🙂“ Ich höre jetzt besser auch auf zu denken.
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28/08/2019 at 14:56
Wo hast du das denn hervorgekramt… 😎
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28/08/2019 at 15:31
Scroll mal ein wenig in unserer Facebook-Unterhaltung zurück. 🙂
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27/08/2019 at 23:18
Viele Jungs, wie ich, die stolz und glücklich sind, wenn sie einen oder 2 Pässe mit 2000Hm geknackt haben, wir kommen uns bei dieser Lektüre erbärmlich vor: was sind wir nur für Weicheier! DU bist eine andere Kategorie, unerreichbar, dann noch auf Stahl. So, genug gelobhudelt! Hoffentlich haben sich Po u Nacken gut erholt, der Coach wird das Seinige dazugetan haben, und das Jaegher ist hoffentlich auch wieder heile? Fragt mit Hochachtung vor dieser Wahnsinnsleistung Jochen Ehlert
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28/08/2019 at 16:42
Hallo Jochen, danke Dir für die (Glück-)Wünsche! Ein bißchen Lack ist bei allen Beteiligten ab, aber das war wohl nicht anders zu erwarten nach dieser Tour.
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28/08/2019 at 1:27
Hach Eva 🙂 man kommt bei Deinen Texten immer so wunderbar außer Atem. Ich bin gerade selbst ein bisschen mitgefahren. Du „dümpelst“ den ganzen Sommer rum und dann haust Du so ein Ding raus. Beeindruckend! Den Respekt vor der Strecke nehme ich Dir aufs Wort ab und wenn Du schiebst, weiß ich, es ist ernst, sehr ernst.
Danke für diese wunderbare, furchteinflößende Anregung 😉 Kommt auf die Bucketlist! Jetzt geh ich ins Bett, lass mir Deinen Bericht noch mal durch den Kopf gehen und werde dann höchstwahrscheinlich gleich lächelnd einschlafen, wenn ich an den Satz von Dir denke: „Vermutlich bin ich die einzige Person, die auswendig aufsagen kann, bei welchem Kilometer der nächste Berg mit wie vielen Höhenmetern kommt.“ Ja, das bist Du vermutlich.
Ganz herzliche Grüße nach Berlin
;-)oas
PS: Ganz wunderbare Bilder, insbesondere das Titelbild und Bild Nr. 9. Eine der Gründe, warum ich so gerne auf dem Rad sitze.
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28/08/2019 at 17:05
Joas, ich wusste, dass Dir das gefallen würde 😉 Hab unterwegs auch viel an Deinen Satz gedacht, die Beine würden sich ans Klettern erinnern. Nur vielleicht nicht innerhalb von 48 Stunden? Und wenn Du meinst, es sei ernst gewesen – die Steigungen beim Candy waren ein Witz dagegen!
Die beiden Fotos, das war die wunderbare Morgenstimmung am Petit Ballon. Ich wäre am liebsten dort geblieben. Danke Dir fürs Mitfahren 🙂
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28/08/2019 at 4:56
Wow, Respekt und danke für den tollen „Bericht“. Toll geschrieben. Ich könnte mich an die Details nicht erinnern.
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28/08/2019 at 8:51
Große Klasse. Artikel über Fahrrad und Vogesen muss ich immer lesen aber Dein Schreibstil macht Spaß, immer wieder. Ich leide und freue mich mit jedem Kilometer.
Route des Crêtes kenne ich nur als Wanderer. Wer dort radelt, der muss ja auch schon irre sein. Tolle Leistung. Gänsehaut.
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28/08/2019 at 9:29
Höchsten Respekt. So ein Ding ganz alleine zu fahren, wenn man genau weiß, dass man keine Mitleidenden trifft, ist schon ganz hart für den Kopf.
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28/08/2019 at 9:57
Herzlichen Glückwunsch, Eva! PBP kann ja auch „jeder“. Toll gefahren und geschrieben, ganz genau so war mein Befindenen und meineGedanken beim MilleDuSud, nur Du kannst es besser in Worte fassen. Habe mich darin wiedererkannt. Danke!
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30/08/2019 at 8:03
Danke Dir Sascha. Ich habe Deinen Bericht von der Mille du Sud nochmal gelesen und mich am Müggelberg-Training begeistert. Bin nicht die einzige Flachland-Verzweifelte. Bis bald mal an Deinem Hinterrad 🙂
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28/08/2019 at 10:08
Hallo Eva,
toller Bericht, der mir auch klarmacht, dass man mal schieben kann, ohne sich zu ärgern ;-).
Was noch fehlt: welchen Grund hatte denn das unschöne Geräusch an der Kette?
Kette rechts
Stefan Hackenthal
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30/08/2019 at 8:08
Hallo Stefan, das bleibt ungeklärt: Das Geräusch verschwand, an Kette und Blatt war nichts zu erkennen, weder im Licht der Straßenlaterne noch am Tag. Vielleicht ein Steinchen, das sich verklemmt hatte. Mal sehen, was der Soigneur sagt…
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28/08/2019 at 11:38
liebe Eva, wunderbar hast Du das gemacht und wunderbar hast Du das Abenteuer beschrieben. „As long as you don‘t stop…Wohl wahr! Das hätte ich bei PBP auch so halten sollen. Nach 6000hm und 700 km war bei mir die Luft raus. Ich war einfach nicht mehr motiviert, mich weiterzuquälen. Obwohl ich bis dort ordentlich unterwegs war. Punktum, das Alter kann ich nicht „wegignorieren“. DU hast es richtig gemacht, so nachhaltige Erlebnisse getankt und Kraft für Körper und Seele gewonnen. Bravo, Eva!
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28/08/2019 at 14:52
Lieber Dietmar, von Dir zu hören freut mich besonders! Du hast Post auf anderem Wege 🙂
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28/08/2019 at 18:10
Absolut klasse und beeindruckend Eva! Ich ziehe wieder einmal den Hut vor Deiner Leistung und Deinem unglaublichen Willen durchzuhalten. Mir ging es ähnlich mit PBP, konnte mich nicht dafür begeistern und bin in diesem Jahr kein einziges Brevet gefahren. Wie schaffst Du es nur, Dir so viele Einzelheiten zu merken und aufzuschreiben? Danke für den schönen Bericht! Liebe Grüße, Michael
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30/08/2019 at 8:19
Imi, nette Worte, vielen Dank! Ich habe lange gebraucht, um mich gegen PBP zu entscheiden, und dann war es erstmal komisch, einige Bekannte im Tracking zu verfolgen. Aber die Superrandonnee war definitiv die richtige Wahl für mich.
Mal sehen, was wir im nächsten Jahr machen 🙂 Lieben Gruß zurück.
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29/08/2019 at 9:32
Moin, WAS für eine Leistung! Toll und Hut ab! Und wieder mal super geschrieben. Man kann (auch mit weniger Raderfahrung, also eher max. 150 km/ Tag, deutlich unter 2000 Hm/Tag und nicht des nachts) nachempfinden, was bei dir in Kopf und Beinen los war. Vielen Dank für die Eindrücke und LG,
Björn
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02/09/2019 at 14:27
Wieder einmal ein toller Bericht. Auch ich ziehe meinen Hut vor deiner Leistung.
Ist das eine Apidura, die auf den Fotos zu sehen ist?
Ich bin schon auf deinen kommenden Bericht gespannt! 🙂
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03/09/2019 at 7:28
Hallo Marco, danke schön. Ja, das ist eine Apidura. Ich habe hier mal notiert, welche Taschen in welchen Größen ich verwende, das passt auch noch ungefähr:
https://takeshifaehrtrad.com/2017/09/26/was-packe-ich-ein-fuer-drei-tage-bis-drei-wochen/
Schönen Gruß!
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06/09/2019 at 12:11
Hut ab und Herzlichen Glückwunsch! Seit ich deinen Blog verfolge wurden bei mir auch die Kilometer mehr. Es ist immer wieder wunderbar wenn man mal wieder ein paar KMs mehr fährt obwohl man sich das erstmal gar nicht zugetraut hätte. Egal ob das 50, 100, 200 oder halt 600 sind. Danke fürs mitnehmen und für den wie immer tollen Text.
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09/09/2019 at 8:44
Hallo Christian, danke, das freut mich! Mir kommt es manchmal so vor, als könnten immer weniger Menschen in meinem Umfeld solche Touren noch nachvollziehen – für die einen ist das unvorstellbar viel, die anderen fahren einfach noch mal deutlich mehr und schneller und sind wieder in einem anderen Kosmos unterwegs. Ich finde es schön, wenn es gelingt, sich jenseits der reinen Kilometer- und Höhenmeter-„Leistung“ darüber zu verständigen, dass es einfach tolle Erfahrungen und Erlebnisse sind, die solche Touren begleiten. Deswegen freue ich mich über jeden diesbzeüglichen Kommentar 🙂
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12/09/2019 at 8:55
Hallo Eva,
wir kennen uns ja nur flüchtig vom Sehen.
Aber dieser Bericht hat mich so begeistert, dass ich mich hier mal zu Wort melden muss.
Ich bin mit einem Freund Belchen satt vor 5 Jahren gefahren und Dein Bericht hat bei mit so viel verloren geglaubte Erinnerungen wach gerufen, dass ich das eine oder andere Tränchen wegdrücken musste. Durch Deinen Bericht bin ich die Tour sozusagen noch einmal gefahren. Danke dafür.
Diese Tour war eine der außergewöhnlichsten Radfahrten die je gemacht habe und ich kann alle Deine Gefühle davor, dabei und danach sehr gut nachvollziehen. Du darfst mit Recht stolz auf diese Leistung sein – sie ist sozusagen ein Ritterschlag für Ranndoneure.
Ich bin sicher, dass Du noch sehr, sehr lange von den Erinnerungen zehren wirst.
Bis demnächst mal auf dem Rad.
Viele Grüße
rainer
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12/09/2019 at 21:14
Hallo Rainer,
willkommen und vielen Dank für Deine Meldung! Ich freue mich doppelt darüber – zum einen, weil ich aus vielen Berichten über Belchen satt Wertvolles für unterwegs gezogen habe (auch Deinen habe ich schließlich im Netz gefunden, einige sind leider auf der Finisher-Seite nicht richtig verlinkt), und dafür konnte ich so vielleicht ein bißchen was zurückgeben. Zum anderen ist es toll, jemanden zu „treffen“, bei dem diese Fahrt ebenso großen Eindruck hinterlassen hat. Mir fiel die Rückkehr in den Alltag dieses Mal außerordentlich schwer und ich bin mir sehr sicher, etwas ganz Besonderes erlebt zu haben. Schön zu wissen, dass Du die Tour ähnlich empfunden hast!
Und natürlich aufrechten Dank für den Ritterschlag. Nehme ich von einem wie Dir gern entgegen 🙂
Herzlichen Gruß!
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16/09/2019 at 19:37
Herzlichen Glückwunsch zur Bezwingung dieses Monsters! Gratulation zur Königsklasse! Eine Superrandonnée ist nämlich für mich die Königsklasse der Randonneursdisziplinen – man muss alleine mit allem möglichen klar kommen. Und der Bericht ist wirklich super schön zu lesen und bringt so einige längst verdrängte Erinnerungen zurück.
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17/09/2019 at 10:17
Hallo Tilo, vielen Dank! Du hast mich ja mit Deinem Bericht über die Baridür überhaupt erst auf die Spur der Superrandonnées gebracht 🙂
Keine Ahnung, wie vergleichbar die untereinander sind – vielleicht finde ich es irgendwann heraus – diese hatte auf jeden Fall ihre ganz eigene Magie!
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29/09/2019 at 21:49
Hallo
Sehr sehr geiler Bericht! Als randonneur kann man jeden Meter mitfühlen.
Man sieht sich 🙌
🚴🏼viele grüße Stutz
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