In den letzten Jahren war mir meist halbwegs klar, wohin ich mit dem Jaegher (und ab zu auch mit dem Soma) wollte. Mehr Kilometer an einem Stück! Erleben, was jenseits der 300 Kilometer passiert, Nächte durchfahren, Gegenden erkunden. Herausfinden, was diese Magie ist, von der immer alle sprechen.

Da schien es nur logisch, als nächstes PBP anzupeilen. Wenn da nur nicht die Qualifikation wäre. Vier Samstage bzw. Wochenenden sind für je ein 200, 300, 400 und 600km-Brevet weg, und Startplätze muss ich am umkämpften Standort Berlin auch erstmal bekommen.

Zumal da noch andere spannende Veranstaltungen sind, ich will ja auch ein paar Menschen treffen. Plötzlich ist das Zeitfenster für M.s und meine traditionelle Frühjahrsrundfahrt belegt, und die Stimmung in der Küche nähert sich den winterlich-frostigen Außentemperaturen. Hilfe!

Konstruktiv wie M. ist, hängt am nächsten Abend ein Jahreskalender an der Wand, und ich beschließe, wenn es gar nicht geht, dann eben kein PBP. Einträchtig schreiben wir Zettelchen. Und dies ist nun der Plan.

Paris-Brest-Paris
Ich bewerbe mich um einen Platz und schaue, wie es bis dahin läuft. Ich mag Frankreich! Und ich fahre gern dort Rad. Und alle sagen, das sei so eine tolle Sache. Andererseits mag ich es, allein durch die Gegend, das ist dort wohl nicht unbedingt der Fall, und M. hat nur wenig Lust, im August Urlaubszeit in Frankreich auf dem Lande zu vertrödeln.
Aber es findet nur einmal in vier Jahren statt, und wie kann ich wissen, ob es mir nicht gefällt, wenn ich es nicht probiere?

Thüringen erfahren
Frank Bültges Erfindung: 500 km auf Asphalt im Thüringer Wald rumquälen. Braucht keine weiteren Worte. Bin hingerissen!

HanseGravel
Der Hansegravel führt von Hamburg an der Küste entlang bis nach Stettin. Erst reizte mich die Strecke nicht so, die wenigen Höhenmeter. Aber dann meldeten sich immer mehr Menschen an, die ich aus dem Bikepacking-Kontext kenne. Am Ende verpasst man da noch was.

Außerdem steckt René Fischer dahinter, der Mann, der beim Candy in Fulda (Kilometer 182) für 23 (!) Minuten anhält, um „in Ruhe“ Nudeln im Restaurant zu speisen und sonst noch ein bißchen Zeug zu erledigen. Ich glaube, wir dürfen gespannt sein.

img_2537_sh800

Nicht weniger spannend sind natürlich die anderen privat organisierten Bikepacking Events, die seit dem Candy aus dem Boden schießen. Ich würde unbesehen unterschreiben, dass alle Organisatoren richtig tolle Strecken scouten.

  • Jochens Mainfrankengraveller findet zum dritten Mal statt, und in dieser schönen Gegend ist gute Laune sicher wohl garantiert. „Müsste“ man mal, schon allein wegen Jochen, aber kurz vorher ist einer dieser PBP-Qualitermine.
  • Jesko hat mit dem Taunus Bikepacking vermutlich eins der am meisten fotografierten Events des letzten Jahres geschaffen. Ich sehe heute noch jedesmal neue Bilder, sobald ich mich bei Facebook einlogge. Macht Euch hübsch!
  • Ganz neu ist der Eifel Graveller von Holger Loosen. Durchs ehemalige „Preußisch Sibirien“, da hat man jetzt auch keine Fragen mehr.
  • Und nicht zu vergessen, der gute alte Candy kann jederzeit als Individual Time Trial unter die Räder genommen werden, bis er in 2020 wieder regulär stattfindet. Mail schreiben, Track bekommen, Care-Paket für die Arche einpacken und los geht‘s. Wenn ich das mal noch unterbekäme.

Soweit der Plan. Ideen gibt es ja immer:

Wenn es nichts wird mit PBP, wäre mir TriRhena eine Alternative, auch so eine Bültge-Entdeckung.

Oder ich gehe endlich die Baridür an, ein 600km-Brevet in den Vogesen, schon länger auf der Wunschliste.

Oder ich melde mich beim 24h-Rennen in Oschersleben an und betreue dort die Damen Heidorn und Schattner – oder fordere sie heraus? Beides würde vermutlich ähnlich viel Spaß machen.

Außerdem rollt der Super Berlin Expess. Und ganz unbedingt möchte ich auch wieder eine große Runde mit Michael K. und David D. drehen. Vielleicht haben wir dafür sogar schon eine Idee.

Wem das alles zu national ist, kann sich ja mal La Baroudeuse ansehen. Tolle Strecken durch die Pampa oder auf Asphalt! Leider ist mir Nizza als Ausgangsort ein bißchen zu weit weg.

Und ansonsten hat Torsten Frank ungefähr alles aufgeschrieben, was noch Spaß machen könnte, beknackte Ideen wie  Everesting und Mont Ventoux Cinglé eingeschlossen.

Aber ganz egal, wofür Ihr Euch entscheidet: Habt Spaß, fahrt vorsichtig und berichtet!

P.S. Jetzt auch mit korrekten Links zum aktuellen Super Berlin Express und zum Candy-Bericht von René.